Und jetzt: Kunst! Zwischen Schafen und Bäumen im Lake District verstecken sich eine Reihe von Landart-Objekten. Seltsame steinerne oder hölzerne Kultstätten, die plötzlich beim Wandern rätselhaft in einer Lichung oder Schafweide auftauchen. Die Region beherbergt – was wenige wissen – eine der größten Freilichtskulpturensammlungen der Welt. Die meisten Objekte stammen vom Engländer Andy Goldsworthy (<- das ist sein Katalog, -> hier gehts zu Wikipedia), der zwischen 1996 und 2003 30 sogenannte Sheepfolds in die Landschaft von Cumbria setzte (Liste mit Wegbeschreibungen). Drei davon sind hier in den Panoramen zu sehen. Wer anschließend neugierig auf Goldsworthy ist, besorge sich auf DVD das vorzügliches Filmporträt des deutschen Dokumentarfilmers Thomas Riedelsheimer mit dem Titel „Rivers and Tides“ (2001).
[pano file=“2013-lake-district-landart/tour-wall.html“ preview=“2013-lake-district-landart/AndyGoldsworthy-taking-wall-for-a-walk_prev.jpg“ panobox=“on“ float=left width=“300″ height=“150″]Eine frühe, sehr bekannte Skulptur Goldsworthys findet sich im Grizedale Forest, der insgesamt über 50 Objekte verschiedener Künstler beherbergt. Sie heißt „Taking a Wall for a Walk“ (Panorama links) und ironisiert die hier im Lake District allgegenwärtigen Drystone Walls, mit der seit Jahrhunderten die Schafweiden umzäunt werden. Goldswothys Mauer löst sich aus dieser strengen rechteckigen Geometrie und „schlendert“ nach einem kurzen geraden Stück in geschwungenen Kurven zwischen den Bäumen umher. Die Zeit hat dieser Skulptur von 1990 zugesetzt, sturmentwurzelte Bäume zerschlungen kleine Teile des Mauerwerks. Eine Restaurierung soll für Goldsworthy nicht in Frage kommen, denn die Vergänglichkeit sei Teil seiner Werke. Im übrigen hat er längst eine Art Remake im Storm King sculpture park (New York State) aufgestellt.
[pano file=“2013-lake-district-landart/tour-livingspace.html“ preview=“/2013-lake-district-landart/LivingSpace_prev.jpg“ panobox=“on“ width= „300“ height=“145″ float=left]Auf dem Spaziergang durch den Grizedale Forest kann man alle paar hundert Meter einer Skulptur begegnen, sofern man den Hinweisen am Wegesrand folgt. Nur wenige sind wirklich offensichtlich wie der Living Space von Petre Nikoloski (Bild links, das Panorama ist aus dem Inneren der Skulptur). Leider gibt es im Besucherzentrum der Waldes keinen Katalog mehr und nur noch fotokopierte Karten (für 50 Pence), auf denen die Wege und Orte der Kunstwerke markiert sind. Über die Künstler kann man sich immerhin auf der Seite von Grizedale Arts informieren. Eine Karte vom Grizedale Forest lässt sich hier herunterladen. Die hellgrünen Kreisnummern markieren die Skulpturen, erlauben aber auch keine Zuordnung zu den Künstlern. Hoffen wir, dass neue Kataloge gedruckt sind, wenn SIE den Grizedale Forest besuchen (was Sie unbedingt sollten!).
Diese Lake-District-Bilder zum Download in HighRes gibt es auf einer -> Extra-Seite
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